Während die Transportkapazität eines Skigebiets auf Basis der Liftdaten einfach messbar ist, stellt sich die Ermittlung der Fläche komplizierter dar. Besonders komfortabel sind zweifelsohne Pisten, die jede Nacht präpariert werden. Was ist aber mit Pisten, die nur episodisch gewalzt werden? Oder Skirouten, die nur ab und zu oder gar nie eine Pistenraupe zu sehen bekommen? Wie ist das freie Gelände zu bewerten, in das ja auch Skifahrer abbiegen und so unter Einsatz ihres Lebens Druck vom organisierten Skiraum nehmen?

Will man Flächen von Skigebieten in den Alpen und in Nordamerika vergleichen, kommt erschwerend die unterschiedliche Philosophie bei der Ausweisung von Skiterrain hinzu. In Nordamerika kann man im Prinzip das gesamte Terrain innerhalb der Skigebietsgrenzen (Gesamtausdehnung) nutzen, denn es wird vollständig vor Lawinen gesichert (bzw. werden Bereiche nur dann freigegeben, wenn dem so ist). Das gilt in den Alpen nur auf Pisten und Skirouten. Trotzdem ist es zwischen Montblanc und Dachstein nicht verboten, im sogenannten freien Skiraum dazwischen oder daneben Skizufahren, es geschieht halt nur auf eigenes Risiko – das daher vergleichsweise wenige Skifahrer eingehen.

Mit einer unterschiedlichen Gewichtung der verschiedenen Flächenkategorien kann man diese jedoch vergleichbar machen. Dabei wird die täglich präparierte Piste selbstverständlich zu 100 Prozent berücksichtigt. Mit abnehmender Pflegeintensität sinkt das Gewicht, auch wenn der Spaß für manchen im unpräparierten Terrain zwischen den Bäumen eher zunimmt. Für das Gros der Skifahrer sind solche Flächen aber nicht relevant und sie sorgen demzufolge auch nur eingeschränkt für Entlastung der klassischen Pisten. Die Abbildung zeigt die Flächenkategorien und verwendeten Gewichte zur Ermittlung der relevanten befahrbaren Fläche.

Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft die Ermittlung der relevanten Abfahrtsfläche für acht Skigebiete. Null Hektar episodisch präparierter Pisten bedeutet, dass sämtliche Pisten täglich präpariert werden – in den Alpen weitgehend Standard. Die in der Schweiz und Österreich verbreiteten Skirouten werden den nicht präparierten Pisten nordamerikanischer Skigebiete gleichgesetzt. Bei letzteren handelt es sich meist um schwere Pisten, die bewusst als Buckelpisten angeboten werden. Dabei werden für die Skirouten 20 Meter Breite und für die nicht präparierten Skipisten die tatsächliche Fläche berücksichtigt.

Die Kategorien d) und e) gibt es in europäischen Skigebieten nicht. Sie zählen hier zum nicht gesicherten, freien Skiraum. Das dieses Terrain trotzdem befahren wird, wird es mit fünf Prozent Gewicht berücksichtigt. In Nordamerika sind auch die Off-Piste-Areale innerhalb der Skigebietsgrenzen gesichert. Zum Teil handelt es sich dabei um entwickelte Flächen (Kategorie d), da die Varianten im baumfreien Gelände markiert sind oder jene im Wald von Unterholz befreit sind (sogenannte Glades). Das nicht entwickelte Terrain (Kategorie e) ist in seinem natürliche Zustand belassen, aber vor Lawinen gesichert. Der Zugang in dieses Terrain wird teils über sogenannte Gates gesteuert.

Die gewichtete fahrbare Abfahrtsfläche geht nur in die Bewertung des Abfahrtskomforts ein. In die Berechnung der Skimeilen fließen die zur entwickelten Fläche gehörenden Kategorien ein (zu jeweils 100 Prozent), da mit der Gesamtausdehnung des Skigebietes bereits das nicht entwickelte Terrain bzw. der freie Skiraum Berücksichtigung bei der Kalkulation der Skimeilen finden.